06 November 2006

Heute nacht bin ich aus dem Bett gefallen! Zum ersten mal seit Jahren! Zugegebenermaßen wäre ein solcher Sturz aus meinem Braunschweiger Hochbett fataler, aber eben auch ungleich unwahrscheinlicher. Ich weiß nicht woran es lag, aber irgendwie hatte es etwas mit einem Fall im Traum zu tun, aber richtig geschmerzt hat es auch nicht. Ich denk jetzt mal, das lag alleinig an den bescheidenen Bettausmaßen von 80 cm x 180 cm, vor allem zu zweit eine Wonne. In jedem Fall lief heute nicht alles rund, ich bin extra früh aufgestanden, um den Sonnaufgang für mein Projekt zu filmen, und siehe da: Nebel ja, Sonnenaufgang nein. Aber zumindest wollte ich versuchen, mit dem Auto in einen höhergelegenen Stadtteil zu fahren, in der Hoffnung, dass es sich nur um "Tiefnebel" (heißt das so?) handelt, was ja von einem Berg immer sehr schick aussieht. Leider war ich zugeparkt. Ich habe noch ritterlich versucht, der Parkplatzfalle zu entkommen, musste mir aber recht schnell eingestehen, dass selbst das Ausparken in 32 Zügen ein Himmelfahrtskommando ohne Aussicht auf Erfolg war. Also Rückwärtsgang, Auto in Ausgangsposition und wieder ins Wohnheim. Der Rest des Tages war nicht so spannend, ich war in der Uni, hab ein bisschen gefilmt und sonst eigentlich nischt, daher reihe ich jetzt einfach mal ein paar Dinge und Beobachtungen völlig ohne Zusammenhang aneinander, es ist an euch, eine Verbindung herzustellen.


Fussgängerampeln dienen in erster Linie der allgemeinen Erheiterung und haben nur sehr bedingt etwas mit Strassenverkehrsregelungen zu tun

Liebe Mädchen, da ich heute unterwegs war, um mir ein Sakko zu kaufen, galt meine Aufmerksamkeit zum ersten Mal Klamottenläden und was musste ich feststellen: In Toulouse ist nahezu ein gesamter Stadtteil ein einziger riesiger Bkleidungsladen. In jedem Fall eine höhere Ladendichte als es sie in den meisten deutschen Städten gibt, behaupte ich jetzt mal so, als in großen Teilen Shoppinglaie. Qualität und Preise? Keine Ahnung, mein Sakko war teuer (haben Sakkos ja meist so an sich) aber wie der Rest so preislich liegt, weiß ich nicht, aber (das große bedeutungsvolle aber) ich habe nun schon aus mehreren Mündern unabhängig voneinander gehört, dass sich die Franzosen besser kleiden als die Deutschen und das durch alle Altersschichten. Ich weiß ehrlicherweise nicht ob das stimmt, aber ich befürchte, da ist was dran, schließlich hat Masse immer Recht. Keine Diskussion! Themaende!

Toulouse ist eine sehr junge Stadt, man muss sich teilweise schon sehr anstrengen, um Ältere ausfindig zu machen. Toulouse ist nach Paris (welch Wunder) auch die zweitgrößte Studentenstadt mit über 100.000 Schülern und Studenten (hab ich aber glaube ich schonmal geschrieben, oder?)

Die nächste Info geht eigentlich ausschließlich nach Braunschweig. Wer kennt diese Situation zumindest als Zuschauer nicht? (einem selbst als brav konditioniertem Wesen passiert so etwas ja nicht mehr): Ein Ortsfremder steht in Braunschweig vor dem Bus und zwar vor einer der hinteren Türen, weil er zusteigen möchte. Nach einem kurzen Moment der Verwunderung und des Verweilens spurtet unser Protagonist dann zur vorderen, geöffneten Tür und steigt ein. Der missmutig nach Vorne schauende Busfahrer, des neuen Fahrgastes keines Blickes würdigend, brummelt in seinen dunkelen Schnauzbart:"In Braunschweig steigt man vorne ein!" So weit, so bekannt, aber jetzt Obacht: Selbiges gilt für Toulouse. Noch nicht in allen Bussen, aber zunehmend im Kommen. Einziger Unterschied: die Busfahrer sind hier ein durch die Bank gut gelauntes Völkchen, werden sie ja aber auch von jedem Fahrgast stets mit einem "Bonjour" oder, tageszeitabhängig, "Bon soir" begrüßt.

Und zum Schluß noch eine Nachicht in eigener Sache: Horray horray oh happy Day, ich bin nun stolzer Besitzer eines wirklich grooßen Kühlschrankes. Denn mitlerweile ist es nachts draußen derart kalt, dass man Lebensmittel prima auf der Fensterbank konservieren kann. Na wenn das nichts ist....

Und zum Schluss dann noch ein kleiner Film, der euch mein Internetcafé en plain air zeigt: