20 Dezember 2006

Pause
Hallo zusammen,
ich bin gestern wohlbehalten in Hamburg gelandet und sammle gerade Kräfte für Toulouse Teil 2, beginnend am 05.01.07, und zwar im Heimatlurlaub. Aber schön war es bisher und mir ist nicht bange, dass es im neuen Jahr nicht mindestens genauso lustig weitergehen wird. Ich hab hier zunächst kein DSL aber, somit gibt es auch bis ich wieder in Toulouse bin keine weiteren Videos, aber ich melde mich zwischen den Jahren nochmal. Aber zunächst: Euch allen ein Frohes Fest! Tobi

16 Dezember 2006

Gestern ne, gestern ist mein Fahrrad wieder kaputt gegangen und zwar abermals unter meinem Hintern. Diesesmal waren es aber nicht meine alten Bekannten Gabel und Kette sondern das Hinterrad, das plötzlich einen eigenen Willen entwickelte. Im Prinzip ist es nur aus der Halterung gerutscht und ich hoffe mal, das es keine weiteren Schäden gibt, hab das Ganze aber auch noch nicht bei Lichte angeschaut. Blöd war nur, dass das Ganze gestern gegen fünf Uhr nachts auf dem Rückweg passieren musste. Zwar haben wir das Rad immer für ein paar Meter festklemmen können, dann ist es aber mit einer erschlagenden Zuverlässigkeit wieder rausgesprungen. Die letzten 500 Meter hab ich das Fahrrad dann geschultert und nach Hause getragen, Scheißding! Genug Text, Film: Klassenfahrt ins Pays Cathare Teil 1:

13 Dezember 2006

"An meinem Fahrrad ist alles dran, damit so leicht nichts passieren kann." Was hab ich nicht alles von Rolf Zuckowsi gelernt. So hatte der Textilunterricht in der Grundschule unterm Strich doch etwas Gutes. Nicht nur, dass ich dort die Schlüsselfertigkeit erworben habe, ästhetisch ansprechende Nadelkissen, oder besser Nadelhefte zu häkeln, nein, indem im Hintergrund der Kassettenrekorder (klingt gleich nach einer ganz anderen Epoche) mit den didaktisch wertvollen Gassenhauern von Rolf und seinen Freunden lief, weiss ich in weiten Teilen auch, wie ich mich im Strassenverkehr zu verhalten habe. Aber genug der Einleitung, heute geht es um mein Fahrrad. Ich habe vor zwei Wochen in einer Garage einen großartigen Drahtesel erstanden (im Übrigen von Peugeot), der diesen Ehrentitel auch wirklich verdient. In jedem Fall brachen damit goldene Zeiten an, denn ich war nicht länger auf den letzen Bus um Mitternacht angewiesen. Das Problem war dann aber eher ich. Gleich auf der ersten abendlichen Fahrt ins Zentrum habe ich das Rad nach allen Regeln der Kunst zerlegt und das geht so: Man nehme einen Jutebeutel, lasse in diesem zwei Flaschen Wein und vier Flaschen Bier verschwinden und hänge ihn an den Lenker. Der Rest tut sich dann quasi von allein. Es dauerte nicht lange und zack geriet der Flaschenhals einer Flasche in die Speichen. Da ich ja nun nicht der ambitionierteste und damit schnellste Fahrradfahrer bin, bin ich nicht gefallen, aber habe die Vordergabel doch erheblich verbogen und dem Vorderrad eine dezente Acht verpasst. Das erstaunlichste war aber sicherlich, dass die Flasche ganz geblieben ist. Wie dem auch sei, in jedem Fall wude die Fahrt mit dem Rad zur Qual, denn der Vorderreifen hing schief zumal die Gabel einen gehörigen Schlag hatte und das Rad somit einen dreisten Rechtsdrall (und das ist ja nie schön). Ich habe mein Ganzes Geschick in die Waagschale geworfen und mit reiner Muskelkraft das Rad repariert, so dass es wieder langsam vor sich hin schnurrte. Soweit alles gut, aber dann begann der heutige Tag. Ich war gerade im Zentrum angegkommen, da trete plötzlich ins Leere. Abermals kein Sturz, aber reisst doch einfach mir nichts Dir nichts mitten auf der Strasse die Kette. Plöd! Ich hab dann das Rad mit meinen vor Kettenfett triefenden Händen zur Schule geschoben. Dort wollte ich dann in den Computerraum, der aber leider geschlossen war. Soweit so blöd, aber der Grund, warum der Salle d'Infographie geschlossen war, ist dann doch recht lustig: Wie ich schon geschrieben habe, ist die Kunsthochschule gerade eine einzige große Baustelle. so ist dann auch der Eingang verlegt worden, man tritt nun nicht mehr durch das Hauptor in die Schule, sondern durch einen doch recht opulenten Nebeneingang. Auch die Herren vom Empfang (Mehr oder minder die Hausmeister) sind umgezogen und sitzen nun nicht mehr an altbewährter Stelle. Leider ist aber in deren neuen Raum die Heizung kaputt, was diese dann zum Anlass nahmen, um zu streiken. Diese Form der Problemlösung ist ja in Frankreich recht verbreitet (auch die Busfahrer haben heute wider gestreikt) und so haben sie dann die Arbeit niedergelegt und ein Schreiben an den Bürgermeister aufgesetzt, in dem sie gegen die "miserablen Arbeitsbedingungen" protestieren. Bis auf weiteres weigern sie sich nun, die Schlüssel fÜr die Räume herauszugeben, so dass nur in den Räumen Unterricht stattfand, zu denen ein der Prof einen Schlüssel hatte, der Salle d'Infographie gehörte leider nicht dazu... Aber ich hab ne Liste unterschrieben, dass ich dagegen bin, das ist ja auch schonmal was ;-) Danach wollte ich in der Bibliothek einen Film gucken, den mir ein Prof ans Herz gelegt hat, den hatten die aber nicht. Wenig später fand ich heraus, dass keine Bibliothek in Toulouse diesen Film hat. Letzte Option ist somit eine Videothek, bei der ich aber kein Konto eröffnen konnte, weil ich keine Wohnbescheinigung dabei hatte. Unglücklichweise hatte ich die just a morgen aussortiert, da ich sie lange mit mir rumgetragen aber seit einiger Zeit schon nicht mehr gebrauch hatte. Der Versuch ein Kettenschloss zu kaufen ist zudem auch kläglich gescheitert, da der Fahrradladen keine vorrätig hatte. Also insgesamt ein Tag mit vielen kleinen Nicklichkeiten, aber sowas gibt's ja. Abends war ich dann noch auf zwei Vernissagen (Freigetränke sind doch immer ein erschlagendes Argument) und war dann noch ein wenig mit einer netten Französin unterwegs. Unterm Strich dann also doch noch ein versöhnlicher Abschluss. Aber genug für jetzt, beim nächsten Mal gibts wieder ein Film. Tschö, Tobi

11 Dezember 2006

Mesdames et Messieurs,
So langsam wirds auch hier in Toulouse winter- und damit weihnachtlich. Zwar ist die Sonne immer noch ein bisschen wärmer als die Sonne in Deutschland, aber nachts kühlt es doch merklich runter. Zudem hat der hiesige Glühmarkt nun geöffnet, den ich irgendwann die nächsten Tage mal auf seinem Tauglichkeit hinsichtlich des gepflegten Betrinkens testen werde. Wie ich schon Nikolaus geschrieben habe, bin ich letzte Woche nicht recht zum Schneiden gekommen, dafür hab ich mich aber am Wochenende mal dem Material angenommen, dass ich aus dem Pays de Cathare mitgebracht habe. aber zunächst ein paar einleitende Worte:
Es gibt hier in Toulouse drei große Universitäten, sowie eine schier unüberschaubare Menge an kleineren Schulen (z.B. die Beaux-Arts) die sich allesamt in einem Netzwerk zusammengeschlossen haben, dass den schönen Namen "Réseau universitaire Toulouse Midi-Pyrénées" trägt. Dieses Netzwerk ist wirklich eine prima Einrichtung, zumal es eine ganze Reihe an Veranstaltungen organisiert: Museums- und Theaterbesuche, Feiern, Umtrünke, Sprachkurse und so z.B. auch Exkursionen, mit anderen Worten: Klassenfahrten. Diese Exkursionen stehen allen Studierenden frei, werden in der Regel aber zumeist von Erasmusstudenten wahrgenommen. So geht es dann für zwei Tage (also inkl. einer Übernachtung und einem "Soirée Free-Bar" und jawohl, der Name ist Programm) in eine schöne Ecke Südfrankreichs. Um das kollektive Fest am Samstagabend wird dabei von den Organisatoren ein buntes Tourismusprogramm gestrickt. Dieses mal ging es ins Katharerland, ein kleiner Landstreifen unweit der spanischen Grenze, in dem die Pyreneenausläuer im Mittelmeer enden und sich einst vor langer, langer Zeit ein kleines Völkchen namens Katharer (wie überraschend) eine ganze Reihe an hübschen Burgen in die Landschaft gepflanzt hat. Um euch mal ein bisschen zu fordern, zerschlage ich mit dem nächsten Video aber die Chronologie der Ereignisse (wir haben uns ohnehin nie wirklich gut verstanden) und beginne mit dem zweiten Teil des Videos, da der erste Teil schlicht und ergreifend noch nicht fertig ist. Ihr seht also eine prima Burg, ein großartiges Theater sowie die Outtakes. Im nächsten Video folgen dann Fischerdörfchen und Umtrunk. Na dann los:


06 Dezember 2006

Einen überaus fröhlichen Nikolaus euch allen,
Ich kann mich wieder mal nur ganz kurz melden, habe gleich Uni. Unglücklicherweise hab ich auch diesen Donnerstag wieder das 14tägige Treffen mit meinem Prof um mit ihm über mein Projekt zu sprechen. Ich muss noch ein bisschen was vorbereiten und komme so gerade nicht zum Schneiden. Dabei hab ich ne ganze Menge an Material aus dem Katharerland mitgebracht, in dem ich vergangenes Wochenende ja auf Klassenfahrt war. Hat auch sehr viel Spaß gemacht, ich schreib morgen mal etwas mehr dazu. Nun muss ich aber erstmal weg... Tobi

01 Dezember 2006

Da war es doch nun schon wieder eine recht lange Zeit sehr ruhig um mich, aber damit ist nun Schluß. Wie sagt man so schön: Alles neu mach der Dezember. was ist mir in der letzten Woche alles wiederfahren? Nee ganze Menge, aber auch nichts wirklich weltbewegendes, ich lasse mich so also wieder in gewohnter Manier über Nichtigkeien aus.

Am Wochenende war ich zunächst auf einem Umtrunk bei einer Spanierin und danach auf einer Einweihungs- und Geburtstagsparty bei Melina und Kaddy. Alles sehr nett, und, ich bin nachhaltig beeindruckt von dem Dach des Hauses, af welches man über das Treppenhaus klettern kann. Man hat einen wirklich unglaublich schönen Blick über die Dächer Toulouses und die angrenzenden Plätze. Ich werde das Dach bei Gelgenheit mal mit Kamera erklimmen, um euch an diesem außergewöhnlich schönem Ausblick teilhaben zu lassen.

Ein paar Tage später bin ich dann den Häschern des Herrn in die Arme gelaufen, was unterm Strich eine sehr lustige Begegnung war. Auf der Straße, genauer gesagt auf dem Weg zum Auto, würde ich von zwei doch recht jungen Typen angesprochen und hatte schon Augenblicke später das neue Testament auf Französisch in meiner Hand. Prima war vor allem die Unterhalung: "Glaubst Du an Gott" - "Nö!" - "Möchtest du wissen, was die Bibel dazu sagt?" - "Nö, eigenlich nicht, denn wenn ich nicht an Gott glauben kann, ist alles was drüber in der bibel steht für mich ja auch wertlos". Dennoch hat er mir in paar Stellen vorgelesen und ich hab den beiden versprochen, nochmal über alles nachzudenken, mach ich auch, morgen, bestimmt!

Gestern dann war ich mit Matt und Janina in der "Cité de l'Espace", eine Art Autostadt für die Raumfahrt. Dazu aber mehr im nächsten Film: