Lasst euch mitnehmen in das schöne Südfrankreich und seht mich kunstvoll aber stets bemüht scheitern an der französischen Sprache ;-)
24 November 2006
dadada, back in black! Und da bin ich wieder. So sonderlich viel Neues zu erzählen gibt es eigentlich auch gar nicht. Die letzten Tage hab ich recht viel Zeit in mein Video-Projekt an der Hochschule investiert, dazu wie gesagt zu einem späteren Zeitpunkt mal mehr. Darüber hinaus war ich am Dienstag auf einem Konzert von Seeed hier in Toulouse. Hat wirklich sehr viel Spaß gemacht und die Mehrheit der jungen Deutschen hier in Toulouse war wohl auch da :-) Und last but not least hab ich mich für eine Klassenfahrt angemeldet für das übernächste Wochenende. Dann geht es mit einem Haufen anderer Erasmusstudenten auf ans Meer inkl. Sightseeing, einer Übernachtung und einer Umsonstsaufenundessenparty. Das wird ein Spaß. Mit Klassenfahrt gebe ich mir zudem gerade selbst ein Stichwort an die Hand, denn ich hab noch ein kleines Video nachzuliefern vom mittlerweile schon vorvergangenem Wochendende, an dem ich mit Tamara und Janina in Montpellier war. Es folgt nun Teil zwei, "Les gorges d'Héric":
Ich glaub es geht schon wieder los... Also, als kleines Update zu heute morgen: Der Kurs ist ausgefallen und auf nächsten Monat verschoben. Gott weiß, wie man das hätte erfahren sollen. Nach langer Reise sind wir schließlich beim Sekretär des Direktors (der nebenbei auch noch Erasmuskoordinator ist) gelandet der uns schlußendlich diese Kunde überbracht hat. Danach war ich in der Mensa essen und bin durch die Stadt gelaufen und da ist mir doch tatsächlich was lustiges wiederfahren. Sehe ich doch auf der linken Seite ein Denkmal zu Ehren der Gefallenen des ersten Weltkrieges und frage mich, warum auf Denkmählern hier an Stelle eines "U"s stehts ein "V" verwendet wird (z.B. TOVLOVSE). Die Frage verwerfend schaue ich wieder nach vorne auf den Gehweg und erkenne soeben noch im letzten Moment, dass sich vor mir ein Hundehaufen aufgetan hat, in den ich wohl getreten wäre, wenn ich auch nur noch einen kleinen Augenblick länger in Richtung Ehrenmahl geschaut hätte. Ich halte also kurz inne (zuletzt bin ich in Montpellier in eine Tretmine getreten und das war wirklich nicht schön) und denke "Ui, das war knapp", als mir jemand von hinten gefühlvoll auf die Schulter tippt. Ein kurze Blick nach hinten zeigte mir dann aber, dass hinter mir überhaupt niemand war und als dann mein Blick ein Stück weiter runter auf meine Schulter wanderte, sah ich das Elend. Hatte mir doch ein Vogel (Der Menge des Kotes nach ein großer Vogel, Taube?) direkt auf die Schulter geschissen... Die Freude über den entdeckten Hundehaufen war so von wirklich sehr kurzer Dauer, dafür wars aber eine Premiere: Soweit ich mich erinnern kann, bin ich bisher von der hinterhältigsten Art des Kotes, dem gemeinen Flugkot, verschont geblieben. Das zuletzt von mir gepostete Video schaut sich nun allerdings mit ganz anderen Augen. Ironie des Schickals!
Unsere Schule ist völlig verplant! Dem Vernstaltungsprogramm des Monats November ist zu entnehmen, dass diese Woche ein Graphiker zu Gast ist, der diese Woche einen Workshop gibt, der für alle Communication-Studenten verplfichtend ist. Soweit so gut, nur leider hat sich hier die Unsitte eingeschlichen, dass weder Ort noch Zeit angegeben werden, lediglich der Tag. So beginnt dann die grosse Sucherei, die sich aber auch schwierig gestaltet, da niemand hier Ahnung von irgendwas hat. In jedem Fall bin ich seit kurz vor neun an der Schule und wir machen gerade eine kleine Suchpause im Computerraum. Damit ist es in der Zeit, euch das erstemal in die Wirrungen der Französischen Sprache zu entführen. Das Deutsche ist ja nun zugegebernmassen eine recht harte Sprache, die für Ausländer mitunter sehr komisch klingt. Ein Vorteil ist aber auch die Eindeutigkeit . Im Französischen sind es so kleine Nuancen in der Aussprache, die gleich einen ganz anderen Sinngehalt ergeben. Beispielsweise sind die Begriffe Mädchen (fille) und Draht (fil) recht dicht beieinander. Nur Spricht man das Wort für Mädchen "fij" und den Draht "fil" aus. Das wusste ich leider lange Zeit nicht, so bin ich dann die ersten Wochen hier rumgelaufen und habe immer wieder geistreiche Sätze wie "Danach war ich noch bei zwei deutschen Drähten in der Innenstadt" oder "Guck mal da, was ein schöner Draht" von mir gegeben. Irgendwann hat mich dankenswerter Weise jemand auf diesen Fehler aufmerksam gemacht und seitdem ist meine glühende Verehrung für Drähte auch rapide gen Null gesunken. Ein weiteres, vielleicht noch lustigeres Beipspiel sind die Wörter Haare (cheveux, sprich "schewö") und Pferde (cheveaux, sprich "schewo"). So ergab es sich dann einmal, dass ich der Belgierin zärtlich den Satz "Moment, ich hab Deine Pferde im Mund" ins Ohr flüsterte. Warum sie dann plötzlich als zu lachen anfing, ging mir erst später auf, als sie mir den feinen Unterscheid zwischen Haaren und Pferden erklärte. Und dabei bietet sich doch das oder der Pony als Zwischenteekesselchen hervorragend als Brücke an. Aber genug aus dem Nähkästchen geplaudert, weiter gehts mit dem heiteren Spiel: Such den Uni-Kurs!
Le Beaujolais Primeur est arrivé! Allgemein wird dem Norddeutschen ja nachgesagt, eine besondere Kreativität an den Tag zu legen, wenn es darum geht, sich irgendwelche Anlässe auszudenken, die einen überbordenen Alkoholkonsum gesellschaflich legitimieren. Und da ist ja nun tatsächlich auch was dran. Aber auch die Franzosen haben lustige und eigentlich auch ziemlich sinnfreie Feste die zum gemeinschaftlichen Trinken einladen. Gestern zum Beispiel war eine erheiternd beschwippsende Veranstaltung auf dem Platz St. Pierre hier in Toulouse. Aber fang ich vorne an: Zunächst war ich mit Ties aus Belgien beim Sprachkurs und habe mich danach mit Theresa, Steffi (aus Würzburg), Luca (aus Tschechien), Letetia (Spanien) und Alex (Frankreich) getroffen. Wir sind dann in die berühmt-berüchtigte Mayflower gewandert, eine linke Bar, die sich irgendwie aus einem besetzten Haus heraus entwickelt hat. Lustig war zum einen, dass lustige Menschen da waren (leuchtet irgendwie ein, oder?) Ein Mädel trug beispielsweise den Kopf einer Schaufensterpuppe gepfählt auf einm Medizinmannähnlichem Stock als ungewöhnliches Accessoir mit sich herum. Insgesamt hat die "Bar" den typischen JuZe-Charme, in jedem Fall nett und ergänzt um Bier zum Kampfpreis von einem Euro eine runde Sache. Etwas ungewöhnlich war, dass Hunde wohl zum Stammpublikum gehören, fünf Köter rannten die ganze Zeit zwischen den anderen herum und hatten augenscheinlich eine prima Zeit. Das besonderste war oder besser ist aber wohl die Toilette. Um zu ihr zu gelangen, muss man zunächst unter einem Tisch durchklettern um dann festzustellen, dass die Spülung kaputt ist. Dankenswerterweise stehen aber immer ein paar kleine Eimerchen neben dem Klo, so dass man auf die gute alte Art und Weise spülen kann. Aber lange sind wir nicht geblieben, da zum einen noch nicht wirklich viel los war und zum anderen ja noch der Baujolais am St. Pierre auf uns wartete. Dazu nun einige kontextualisierende und wie ich finde auch recht interessante Infos aus dem Buch "Alcohol - Alles, was sie darüber wissen sollten" von Peter Kruck (im Übrigen ein Medienwissenschaftler, ich hab aus diesem Buch ja schon mal in einem Video zitiert und kann es eigentlich nur allen wärmstens ans Herz legen. Neben vielen "nüchternen" [aber stets unterhaltsam geschriebenen] Fakten, wie medizinischen Zusammenhängen, Bier-, Wein- und Schnapsproduktion geht das Buch auch wichigen Frangen wie "Macht aus-dem-Strohalm-trinken betrunkener? Bier auf Wein oder Wein af Bier? Was hilft gegen Kater? etc. auf den Grund. so Klammer lang genug, Klammer zu:)
"Beaujolais Die Gend mi dem Namen Baujolais steht für einen unkomplizierten und leichten Wein. Und offensichtlich beherbergte diese Region eine Gruppe ausgemachter Füchse, richige Marketing-Strategen. Denn schon im Jahr 1951 erstritten sich die Winzer im Beaujolais eine Ausnahmegenehmigung vom französischen Weinrecht. Diese Genehmigung erlaubt es ihnen, ihren jungen Wein schon am dritten Novmberdonnerstag auf den Markt zu bringen, und nicht mehr wie bisher am 15. Dezember. In den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurd die Ankunft dieses jungen Weines über die französischen Grenzen hinweg quasi kultisch zelebriert. Eine gigantische Marketingkampagne posaunte folgenden triumphierenden Claim in die Welt hinaus: Le Beaujolais Primeur est arrivé! Und man freut sich dan und tut so, als würde man dazu gehören. Und das tut man auch. Allerdings zu einer Gruppe von Menschen, die jeden Marketing-Blödsinn nachquatschen und in Wirklichkeit keine Ahnung von Wein haben. Sagen die richtigen Kenner, denn nach ihrem Urteil ist der Beaujolais Primeur ein ziemlich nichtssagender und unfertiger Wein mässiger Qualität. Aber urteilen sie selbst, wenn Ihnen danach ist! Gewinner sind übrigens die Winzer des Beaujolais, die auf diese geniale Art geschätzt mehr als zwei Drittel ihrer gesmten Ernte auf einmal losschlagen. Un das zu immer besseren Konditionen. Hut ab vor soviel Chuzpe!"
Das ganze sieht dann so aus: eine unübschaubare Menge dicht an dicht (und bezeichnet nicht nur räumlich Beziehungen, wen ihr versteht was ich meine) auf einem Platz, jeder hat eine Flasche Wein in der Hand und dann wird gesungen und getanzt. In der Mitte stand eine Blaskapelle die erheiternd fröhliche Musik gespielt hat, zu der die Menge dann Späße wie "alle hinsetzen und auf Kommando aufspringen", "Crowdsurfing", "Menschenkette" usw. veranstaltet hat. Einige sind auch auf Verkehrschilder geklettert um da blank zu ziehen oder runterzufallen (plöd plöd plöd). Alles in allem auf jeden Fall eine lustige Veranstaltung, auch wenn ein sehr schwacher dafür aber konstanter Nieselregen es etwas ungemütlich hat werden lassen. Konnte man aber super übertrinken! Und auch wenn es nur eine geschickte Marketingveranstaltung war auf jeden Fall einen Besuch wert. Und nun zum Schluss noch eine kleine Erfolgsmeldung, die ich aber in ihrer Entstehungsgeschichte nur aufgrund zwielichtiger Quellen nur in etwa rekonsturieren kann. Es muss sich in etwa so zugetragen haben: ich habe an dieser Stelle ja in einem kleinen Video mal auf die Hundescheiße-Tretminen-Problematik hingewiesen. Irgendwer im Toulouser Rathaus in einer Entscheiderposition muss den Film gesehen haben und sofort um das gute Renomée der Stadt gefürchtet haben. Daraufhin wurden kreative Köpfe in Bewegung gesetzt und das hier kam dabei raus:
Tja, wie es so ist mit den Plänen. Der Schnitt gestern hat dann doch etwas länger gedauert als vermutet, so dass ich erst heute zum posten komme. Ich war vergangenes Wochenende zwei Tage in Montpellier und in der Schlucht des liebenswerten Bächleins Héric und zwar mit Janina und Tamara. Die beiden wohnen und studieren auch hier in Rangueil. Gemeinerweise sind sie im Gesellschaftssystem genau eine Kaste über mir, denn beide haben das Glück, in renovierten Zimmern untergekommen sein. Das bedeutet: Dem Himmel sehr nah! eine kleine Küche im Zimmer, eine eigene Dusche, ein größeres Bett, besser isolierte Zimmer, sowie Internet- und Fernsehanschluss vom eigenen Klo mal ganz zu schweigen. Da die Zimmer aber auch zumindest von der Fläche her nicht größer sind, als die nichtrenovierten Zimmer, stellt sich beim Betreten umgehend eine Wohnwagenathmospäre ein, die durch das Bad, gegossen ausschließlich aus Plastik, noch verstärkt wird. Aber in jedem Fall ganz gemütlich und entschieden komfortabler als die Zimmer hier. Ich vermute, wenn es hier zur Revolution kommen wird, (muss man in Frankreich ja immer mit rechnen) durchläuft die klassentrennede Demarkationslinie ob der Wohnsituation zwischen mir und den beiden Mädels, wir werden uns dann wohl auf verschiedenen Seiten der Barrikaden wiederfinden: ich auf der Seite des Lumpenproletriats, die anderen Seite an Seite mit der Burgeoisie. Gott sei Dank ist es noch nicht so weit, so dass wir gemeinsam und freudschaftlich einen kleinen Ausflug mit Tamaras Auto unternehmen konnten. Hat auch viel Freude bereitet und Montpellier ist wirklich sehr schön (das Video dürfte das unterstreichen). Eine kleine Anekdote von der Rückfahrt ist vielleicht, dass ich die Polizei anzuziehen scheine, wie der Teufel das Weihwasser. Nee, der Spruch war doch irgendwie anders... Meidet der Teufel das Weihwasser? Wahrscheinlich. Also dann das Gegenteil (hin und wieder bemerke ich selber, dass es mitunter sinnvoll ist, vor dem schreiben zu denken und nicht dabei, aber sei's drum). In jedem Fall hat Tamara in Montpellier eine ihrer Kontaktlinsen verloren, so dass das Autofahren nicht so sonderlich gut ging. Ich bin dann eingesprungen und habe das Lenkrad übernommen, hatte aber blöderweise meinen Führerschein in Toulouse liegen lassen. Plötzlich, mitten im nix - es ging gerade so eine kleine Kuppe hinauf - steht ein beschnauzbartert Typ in Uniform mitten auf der Strasse und winkt uns rechts ran - der Dorfsherrif machte eine allgemeine Verkehrskontrolle. Super Bart, das vorneweg, viele deutsche Poizisten würden vor n Neid erblassen, und auch ein recht netter Typ. Da ich ja keinen Führerschein hatte, wollte er Tamaras sehen sowie die Autopapiere und danach hat er uns, sogar mich als Fahrer, weiterfahren lassen. Die Kontaktlinsenstory erschien ihm wohl glaubbar, warum auch nicht... Also, kurzum, alles gut. Es folgen ein paar Eindrücke aus Montpellier just bis zu dem Augengblick, ab dem wir dem samstäglichen Trinken gefröhnt haben. Der Rest folgt dann später...
Ja, ich lebe noch, auch wenn es die letzten Tage hier etwas still war. Der Grund: Ich war das vergangene Wochenende in Montpellier. Sehr schön! Ich hatte natürlich auch die Kamera dabei und somit gibt es nun wieder genug Material für neue, bunte und längere Filme. ich setz mich später mal ran, aber ich denke mal, dass ich, sofern nichts dazwischen kommt, zumindest einen Film heute noch fertig bekommen sollte... Mehr aber später, Tobi
Ach, noch ne Kleinigkeit, die mich heute beim Mittag sehr erheitern konnte. Ich saß beim Dönermann und habe nebenbei auf meinem Handy einen Artikel bei Spiegel-Online gelesen. Ein Spiegel-Online-Reporter war mit Kasachen im Kino, die kritisieren, dass ihr Land in dem Film Borat völlig falsch dargestellt wird. Spiegel-Online wird also zum Anwalt des kleinen kasachischen Mannes und führt einen Aufklärungsfeldzug für Kasachstan, und dann die lezten drei Absätze (inkl. der Anm.) Schaut selbst:
Heute nacht bin ich aus dem Bett gefallen! Zum ersten mal seit Jahren! Zugegebenermaßen wäre ein solcher Sturz aus meinem Braunschweiger Hochbett fataler, aber eben auch ungleich unwahrscheinlicher. Ich weiß nicht woran es lag, aber irgendwie hatte es etwas mit einem Fall im Traum zu tun, aber richtig geschmerzt hat es auch nicht. Ich denk jetzt mal, das lag alleinig an den bescheidenen Bettausmaßen von 80 cm x 180 cm, vor allem zu zweit eine Wonne. In jedem Fall lief heute nicht alles rund, ich bin extra früh aufgestanden, um den Sonnaufgang für mein Projekt zu filmen, und siehe da: Nebel ja, Sonnenaufgang nein. Aber zumindest wollte ich versuchen, mit dem Auto in einen höhergelegenen Stadtteil zu fahren, in der Hoffnung, dass es sich nur um "Tiefnebel" (heißt das so?) handelt, was ja von einem Berg immer sehr schick aussieht. Leider war ich zugeparkt. Ich habe noch ritterlich versucht, der Parkplatzfalle zu entkommen, musste mir aber recht schnell eingestehen, dass selbst das Ausparken in 32 Zügen ein Himmelfahrtskommando ohne Aussicht auf Erfolg war. Also Rückwärtsgang, Auto in Ausgangsposition und wieder ins Wohnheim. Der Rest des Tages war nicht so spannend, ich war in der Uni, hab ein bisschen gefilmt und sonst eigentlich nischt, daher reihe ich jetzt einfach mal ein paar Dinge und Beobachtungen völlig ohne Zusammenhang aneinander, es ist an euch, eine Verbindung herzustellen.
Fussgängerampeln dienen in erster Linie der allgemeinen Erheiterung und haben nur sehr bedingt etwas mit Strassenverkehrsregelungen zu tun
Liebe Mädchen, da ich heute unterwegs war, um mir ein Sakko zu kaufen, galt meine Aufmerksamkeit zum ersten Mal Klamottenläden und was musste ich feststellen: In Toulouse ist nahezu ein gesamter Stadtteil ein einziger riesiger Bkleidungsladen. In jedem Fall eine höhere Ladendichte als es sie in den meisten deutschen Städten gibt, behaupte ich jetzt mal so, als in großen Teilen Shoppinglaie. Qualität und Preise? Keine Ahnung, mein Sakko war teuer (haben Sakkos ja meist so an sich) aber wie der Rest so preislich liegt, weiß ich nicht, aber (das große bedeutungsvolle aber) ich habe nun schon aus mehreren Mündern unabhängig voneinander gehört, dass sich die Franzosen besser kleiden als die Deutschen und das durch alle Altersschichten. Ich weiß ehrlicherweise nicht ob das stimmt, aber ich befürchte, da ist was dran, schließlich hat Masse immer Recht. Keine Diskussion! Themaende!
Toulouse ist eine sehr junge Stadt, man muss sich teilweise schon sehr anstrengen, um Ältere ausfindig zu machen. Toulouse ist nach Paris (welch Wunder) auch die zweitgrößte Studentenstadt mit über 100.000 Schülern und Studenten (hab ich aber glaube ich schonmal geschrieben, oder?)
Die nächste Info geht eigentlich ausschließlich nach Braunschweig. Wer kennt diese Situation zumindest als Zuschauer nicht? (einem selbst als brav konditioniertem Wesen passiert so etwas ja nicht mehr): Ein Ortsfremder steht in Braunschweig vor dem Bus und zwar vor einer der hinteren Türen, weil er zusteigen möchte. Nach einem kurzen Moment der Verwunderung und des Verweilens spurtet unser Protagonist dann zur vorderen, geöffneten Tür und steigt ein. Der missmutig nach Vorne schauende Busfahrer, des neuen Fahrgastes keines Blickes würdigend, brummelt in seinen dunkelen Schnauzbart:"In Braunschweig steigt man vorne ein!" So weit, so bekannt, aber jetzt Obacht: Selbiges gilt für Toulouse. Noch nicht in allen Bussen, aber zunehmend im Kommen. Einziger Unterschied: die Busfahrer sind hier ein durch die Bank gut gelauntes Völkchen, werden sie ja aber auch von jedem Fahrgast stets mit einem "Bonjour" oder, tageszeitabhängig, "Bon soir" begrüßt.
Und zum Schluß noch eine Nachicht in eigener Sache: Horray horray oh happy Day, ich bin nun stolzer Besitzer eines wirklich grooßen Kühlschrankes. Denn mitlerweile ist es nachts draußen derart kalt, dass man Lebensmittel prima auf der Fensterbank konservieren kann. Na wenn das nichts ist....
Und zum Schluss dann noch ein kleiner Film, der euch mein Internetcafé en plain air zeigt:
Gestern war ein guter Tag, denn endlich hab' ich hier ein paar Leute zum Fussballspielen gefunden. Zwar hab' ich durch eine in jederlei Hinsicht desolaten Leistung das Ahnsehen des deutschen Fussballs beschmutzt, aber es soll ja nicht das letzte Spiel gewesen sein und ich gelobe Besserung... A Propos Fussball (der bereitet mir durch die jüngsten Vorkommnisse in Deutschland ja gerade unglaublich viel Freude), eine Sache die hier gar nicht geht ist: Kickern. Das fängt schon beim Namen an. Der Franzose nennt einen Kicker doch tatsächlich "baby foot". Nun bin ich leider nicht welterfahren genug; um mich wirklich darüber lustig machen zu können, vielleicht ist dieser Name ja tatsächlich international etabliert (Toulouse an London: finde das mal bitte raus) Ein Loch zum Balleinwurf sucht man vergebens, was aber eigentlich nicht weiter schlimm wäre, denn ein Ball wie der "baby foot" ihn ausspuckt hat eigentlich auf dem Feld nichts verloren, ist er doch viel leichter und vor allem weicher als die "Kugel" die ihn deutschen Kneipen geschoben wird. Bei jedem zweiten Schluss bleibt dieses, ich nenne es jetzt mal mit der grösstmöglichen Abneigung der Ignoranz, Ding dann zwischen Spieler und Platte hängen. Nicht schön! Aber vielleicht war es ja auch nur ein beleidenswert schlechter Tisch, an den wir da geraten sind. Ich werde weitere Erfahrungen einholen. Nach dem Fussball war ich noch mit Veroniek (der besagten Belgierin) im Kino. Alles gut, nun muss ich mich aber sputen, der Raum hier wird gleich geschlossen und es beginnt ein kleiner Willkommensumtrunk hier in der Hochschule. Ach, vielleicht noch ein kleiner visueller Nachtrag zum Mumienfilm. Dieses Foto zeigt mein Kostüm in einer späteren Phase, bevor es dann ganz den Berg hinunter ging: